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Die Entstehungsgeschichte von MOVET

 

Die Entstehungsgeschichte von MOVET

 

Bye, Bye - Ihr Meetings

“Schüßler, der nächste Termin ist übermorgen. Können Sie da?” Erst in diesem Augenblick war Hans Schüßler wieder im Hier und Jetzt. Im Meetingraum C, der mit den dicken blauen Vorhängen und dem muffigen Geruch. Wie so oft hatte er sich gefragt, was er hier eigentlich soll. Das letzte Mal, dass er Zeit für einen Kunden hatte, war Tage her. Die Stunden im Konzern wurden von Bürokram und Besprechungen gefressen.

Schüßler hatte sechs Jahre im Konzern gearbeitet. Zu seiner eigentlichen Passion: Kunden zu beraten und ihnen Transportbänder zu verkaufen - kam er immer seltener. So fiel es ihm von Tag zu Tag schwerer motiviert zur Arbeit zu gehen.

Das letzte Gespräch
Dezember 1994, ein neuer Geschäftsleiter lud alle zum Gespräch ein. Es war die gleiche Prozedur, wie fast jedes Jahr. Nach ungefähr 9 Monaten wurde irgendein Manager für Europa ausgetauscht. Dann hieß es wieder bei Adam und Eva anfangen. Mit Ideen, die alles andere als neu waren, mit Vorstellungen, denen keiner gerecht werden konnte. Kurz vor Weihnachten hatte auch Schüßler sein Gespräch. Er hörte sich alles an, stand auf, drehte sich zur Tür und wusste, was zu tun war.

Der Plan
Er musste raus aus dem Hamsterrad und die Dinge selbst in die Hand nehmen. Einen starken Partner hatte er auch schon im Kopf. Eine kleine Firma aus Skandinavien. Sie stellten nicht nur Kunststoffbänder her, sie hatten, was noch wichtiger war, die richtige Einstellung. Diese Leute kümmerten sich um ihre Kunden. Fokussierten sich auf ihre Aufträge und machten einen bodenständigen, unkomplizierten Eindruck.

Kein Geld auf der Bank
Der Entschluss war für ihn gefallen. Die Kündigung hatte er schon geschrieben. Jetzt musste nur noch seine Frau Ja sagen. Aber dieses Ja war mit vielen Bedenken verbunden. Haus und Auto gehörten der Bank. Als Alleinverdiener versorgte Hans Schüßler die Familie. Frau Schüßler kümmerte sich um die zwei Kinder. Das dritte Kind war auf dem Weg. Frau Schüßler erinnert sich „Ich hatte Angst. Er brachte das Geld nach Hause. Und jetzt wollte er dieses Risiko eingehen. Aber was hätte ich tun sollen? Weiter zusehen, wie mein Mann immer unglücklicher wird? Nein. Wir mussten es wagen.“

Schüßler verabschiedete sich vom Konzern und trat in die Selbstständigkeit ein. Ein Jahr hatte er Zeit, solange würden sie vom Staat einen Gründungszuschuss bekommen. Dann musste sich das Geschäft lohnen.

Die Anfangszeit
Zu Beginn sah Hans Schüßler mehr zugeknallte Türen als Gesichter. Zurück im Auto trommelte er aufs Lenkrad. Fluchte kurz, biss die Zähne zusammen und setzte seine Tour fort. „Nach dem gefühlten 100. Gespräch wusste ich echt nicht mehr weiter. Aber es gab kein zurück mehr,“ erzählt Hans Schüßler heute. Der sichere Job war weg.

Keine Zeit fürs Essen
Für den nächsten potenziellen Interessenten setzte er dann wieder sein Lächeln auf. Übernachtungen im Auto kamen häufig vor. Spät abends war kein Hotel mehr zu finden. Tagsüber ging es wieder weiter im Außendienst. Essen? Wurde gut und gerne vergessen. Seine Frau konnte das nicht mit ansehen. Sie platzierte selbst gemachte Brote im Auto. Auf kleinen Zetteln stand dann “Iss mich um 10 Uhr” oder “Hunger? Ja, hast du!”.

Die ersten Erfolge
Nach knapp einem Jahr stellten sich die ersten Erfolge ein, kurz bevor der Gründungszuschuss verstrichen war. Die Bestellungen steigerten sich. Interessenten wurden zu Kunden und Kunden zu Stammkunden. Seine präsentierten Lösungen funktionierten. So begann die Geschichte von Movet.

Movet heute
2019 hat Movet über 2500 Kunden und vertreibt über 5000 Artikel über den Onlineshop. Modulbänder können direkt im Konfigurator zusammengestellt werden. Bürokratie wird fleißig vermieden. Prozesse werden automatisiert.

Herr Schüßler ist immer noch im Außendienst unterwegs. Und Meetings? Gibt es so gut wie gar nicht. Mitarbeiter entscheiden selbst. Dadurch werden viele Besprechungen überflüssig.

 

 

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