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Gleitlager sowie Wälzlager sind Führungselemente, die zwischen beweglichen, meist rotierenden Bauteilen wie Achsen oder Zapfen und feststehenden Gehäuseteilen eingesetzt werden. Gleitlager und Wälzlager haben die Aufgabe, die Bauteile zu führen und zu stützen und deren Lage zu sichern. Sie nehmen die zwischen den Bauteilen auftretenden Kräfte auf und übertragen diese. Abhängig von der Richtung der zu übertragenden Kräfte werden Axial- und Radiallager unterschieden. Der Einbauort, die Höhe der auftretenden Kräfte und die Geschwindigkeiten der rotierenden Teile definieren die Anforderungen an das Lager. Die Anforderungen bestimmen den Werkstoff, den Aufbau und die Schmierungsart des Lagers.
Reibung
Im Gleitlagerbetrieb entsteht zwischen dem Lager und dem beweglichen Bauteil eine Gleitbewegung, bei der verschiedene Arten von Reibung auftreten können. Existiert keine Schmierung in Form von Fett oder Öl an den Kontaktflächen der Bauteile, entsteht Festkörperreibung, die zum Verschleiß führt: Die Komponenten nutzen sich ab. Sind die Kontaktflächen gleichmäßig geschmiert, stellt sich eine Flüssigkeitsreibung ein. Hier haben die Bauteile keinen Kontakt miteinander, das Lager arbeitet verschleißfrei. Bei der Mischreibung ist das Schmiermittel nicht an der gesamten Kontaktfläche vorhanden: Es kommt vereinzelt zum Kontakt der Bauteile und damit zum Verschleiß. Idealerweise besteht in Betrieb eine über die gesamte Fläche verteilte Schmierstoffschicht, die einen verschleißfreien Lauf und eine lange Lagerlebensdauer sicherstellt.
Schmierung
Die verschiedenen Gleitlager unterscheiden sich voneinander in ihrer Art der Schmierung. Die hydrodynamischen und die hydrostatischen Lager beruhen auf dem Prinzip einer externen Zufuhr und Aufrechterhaltung von Schmiermittel mithilfe einer Pumpe. Diese Art der Schmierung ist aufwendig, wartungsintensiv und wird primär bei speziellen Last- und Drehzahl-Anforderungen eingesetzt. Deutlich wartungsfreundlicher sind die Lager mit einer Trockenschmierung. Bei diesen Lagern ist der Schmierstoff bereits im Lagerwerkstoff integriert und bedarf keiner zusätzlichen Schmierung – es schmiert sich von selbst. Beim Entschluss, ein Gleitlager zu kaufen, empfiehlt sich zu prüfen, ob ein selbstschmierendes Lager infrage kommt.
Selbstschmierende Gleitlager
Benötigen die Lager keine Nachschmierung, ist die Rede von wartungsarmen, selbstschmierenden Lagern. Das Schmiermittel wird bereits bei der Herstellung in die Lagergleitschicht eingebracht. In Betrieb gelangt das Schmiermittel durch das großporige Material des Lagers an die Kontaktoberfläche. Dort verteilt es sich und schützt die Bauteiloberflächen vor direktem Kontakt und damit vor Verschleiß. Die selbstschmierenden Lager eignen sich besonders für den Einsatz unter trockenen Bedingungen. Sie arbeiten reibungslos und weisen eine hohe Verschleißfestigkeit auf, die durch Zugabe von Schmiermittel oder Öl noch gesteigert werden kann. Verschiedene Gleitlager Werkstoffe kommen für diese Lagerart infrage, wobei sich die Gleitlager aus Kunststoff immer größerer Beliebtheit erfreuen.
Werkstoffe
Für Gleitlager Werkstoffe kommen verschiedene Materialien infrage wie: Metall, Kunststoff, Verbundwerkstoff, Keramik oder Grafit. Als Metallwerkstoff eignen sich für selbstschmierende Lager Legierungen aus Kupfer, die weicher als der Wellenwerkstoff sind. Hierdurch entsteht der mit der Zeit eintretende Verschleiß zunächst am Lager, welches kostengünstig austauschbar ist. Das vermeidet kostspielige Reparaturen an der Welle. Durch Sintern hergestellte Lagerbuchsen haben grobe Poren, die die Aufnahme des Schmierstoffs erleichtern. Auch Kunststoffe und Verbundwerkstoffe besitzen gute Eigenschaften zur Aufnahme von Schmiermitteln. Graphitlager oder -einsätze benötigen keine Vorbehandlung mit Schmierstoff: Die feinsten Partikel des Abriebs haben eine selbstschmierende Wirkung. Bei der Wahl von Gleitlager Werkstoffen ist aufgrund des unterschiedlichen Verschleißverhaltens die Materialpaarung zu beachten.
Gleitlager aus Kunststoff
Kunststoff bietet aufgrund seiner Eigenschaften in zahlreichen Industriebranchen Vorteile gegenüber anderen Werkstoffen. Kunststoffgleitlager sind leicht, korrosionsbeständig und schmutzunempfindlich. Sie weisen hohe mechanische Dämpfung auf, sind beständig gegenüber Chemikalien und haben einen niedrigen Reibwert. Der jeweilige Einsatzbereich dieser Lager hängt von den Eigenschaften der verwendeten Kunststoffarten und Verbundwerkstoffe ab. Lager aus PTFE (Polytetrafluorethylen) zeichnen sich durch exzellente Gleiteigenschaften und hohe Verschleißfestigkeit aus. Lager aus einem Kunststoffverbund mit Anteilen von Phenolharz und PTFE eignen sich für Umgebung mit korrosiven und aggressiven Chemikalien. Gleitlager aus Kunststoff finden unter anderem Einsatz in Galvanisierungs- und Beschichtungsanlagen, Lebensmittel- und Halbleiter-Industrie sowie Unterwasseranwendungen.
Gleitlager und ihre Vorteile
Die verschiedenen Gleitlagerarten bieten eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber anderen Lagertypen. Sie laufen geräuscharm, sind robust und meist unempfindlich gegen Schmutz. Mit dem Schmierfilm zwischen den Bauteilen wirken sie schwingungsdämpfend bei Vibrationen und Stößen. Sie sind einfach in ihrem Aufbau und können aufgrund ihrer großen Auflagefläche hohe Traglasten aufnehmen. Mit den verschiedenen Werkstoffen und Bauformen, zu denen zylindrische Buchsen, Bundbuchsen, Bundscheiben, Anlaufscheiben und Gleitstreifen gehören, haben die Gleitlager Vorteile in ihren vielseitigen Einsatzbereichen. Wollen Sie Gleitlager kaufen, helfen wir Ihnen, die ideale Lösung für Ihre Anwendung zu finden.
Stehlager mit Phenol Gleitlagereinsatz
Für Stehlager bietet MOVET den Gleitlagereinsatz bestehend aus einer Edelstahl-Lagerhülse und einer Lagerbuchse aus thermoplastischem Phenolharz. Diese Lagereinheit zeichnet sich durch hervorragende Leistung bei langer Lebensdauer ohne zusätzliche Schmierung aus. Sie ist aufgrund ihrer Korrosionsbeständigkeit, hoher Verschleißfestigkeit und der Selbstschmierungsfunktion für Einsätze in verschiedenen Umgebungen geeignet. Sie lässt sich sowohl am trockenen wie feuchten Ort, in Salzwasser und im Dampf verwenden. Bei spezieller Nutzung besteht das Gehäuse, in welches die Lagerbuchse eingesetzt wird, aus Edelstahl. Für Standardanwendungen oder bei Einsätzen mit hohen Temperaturen ist Gusseisen der geeignete Werkstoff.
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